Die Urkunden und Nennungen der Herren von Weißenstein, 5. Teil

Urkunde von 1278

WUB: Band VII., Nr. 2752, Seite 82-83

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=3582

HStA Stuttgart: A 502 U 44

Ausstellungsort: Unbekannt

Urkunde vom 1278

Im Auftrag König Rudolfs entschädigt Kraft von Hohenlohe die Ritter Ruger von Talheim und Ulrich von Lohrbach für Verluste aus einem Tauschgeschäft zwischen dem König und dem Kloster Maulbronn.

Diese Urkunde scheint sich auch auf Gebiete zu beziehen, die Berthold von Weißenstein gehören, oder die er sich möglicherweise unberechtigt angeeignet hat. Dieser ist schon im fortgeschrittenen Alter, und scheint sich auf seine Stammburg in Brötzingen zurückgezogen zu haben.

Urkunde vom 1. November 1281

WUB: Band VIII., Nr. 3087, Seite 308

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=3947

HStA Stuttgart: A 502 U 46

Permalink: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1285639-1

Ausstellungsort: Unbekannt

Urkunde vom 1. November 1281

Siegfried, Abt von Maulbronn, verspricht Petrissa von Weißenstein zum Heile ihrer Seele und die ihres (verstorbenen) Mannes, Berthold von Weißenstein, im Kloster alljährlich an Allerheiligen eine "Jahrzeit" einzurichten. Dafür stiftet sie eine Rentenzahlung, die Ihr das Kloster Maulbronn zu entrichten hätte. Für den Fall von Versäumnisse durch das Kloster Maulbronn sind Strafzahlungen an das Kloster Neuburg vereinbart.

Diese Urkunde lässt den Schluss zu, Berthold von Weißenstein sei nicht lange zuvor gestorben. Die Urkunde vom 6. Juli 1277 lässt anderes vermuten.

Urkunde von 1288

WUB: Band IX., Nr. 3691, Seite 171

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=4603

HStA Stuttgart: J 1 Nr. 48 g, Bd. 1, fol. 135

Ausstellungsort: Unbekannt

Urkunde von 1288
Bild: HStA Stuttgart

Konrad von Igersheim übergibt dem Kloster Maulbronn eine Mühle zu Horrheim, die er als Afterlehen von Berthold von Weißenstein erhalten hatte. Graf Konrad von Vaihingen verzichtet gegenüber dem Kloster Maulbronn auf seine Ansprüche als Lehnsherr.

Diese Urkunde ist aus den Kollektaneen von Oskar Gabelkover entnommen, die als Handschriften im HStA Stuttgart liegen.

Warum diese Übergabe erst 6 - 10 Jahre nach Berthold von Weißensteins Tod stattfindet, kann durch eine Weiterbelehnung durch Konrad von Vaihingen erklärt werden. Ob es mit dem Tod von Belrem, der vor dem 17. Januar 1288 verstarb, zu tun hat, ist unklar. Immerhin trat mit seinem Tod der Generationenwechsel im Haus von Weißenstein ein.

Urkunde vom 17. Januar 1288

WUB: Band XII., Nr. 6022

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=4622

HStA Stuttgart: A 502 U 846

Permalink: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1291163-1

Ausstellungsort: Unbekannt

Urkunde vom 17. Januar 1288

Probst S. von St. Wido zu Speyer beurkundet, das Berthold, Sohn des verstorbenen Belrem von Weißenstein, in seiner Gegenwart das von seinem Vater an Dieter von Zaisenhausen übertragene Patronatsrecht und die Übertragung des Frundeshofes bestätigt hat.

Nach dem Tod seines Vaters, Belrem von Weißenstein, hat Berthold (der jüngere) das Erbe der Weißensteiner angetreten.

Urkunde vom 6. August 1288

WUB: Band IX., Nr. 3773, Seite 225

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=4694

HStA Stuttgart: A 515 U 26

Ausstellungsort: Vaihingen

Urkunde vom 6. August 1288, Vorderseite Urkunde vom 6. August 1288, Rückseite
Bild: HStA Stuttgart

Berthold (der jüngere) von Weißenstein überlässt dem Chorherren von St. German in Speyer eine Gült und Güter in Horrheim, die Konrad von Ingersheim als Afterlehen bekommen hat.

Dies ist die erste bekannte Urkunde, die Berthold (der jüngere) von Weißenstein ausgestellt hat. Diese Urkunde beinhaltet einige interessante Hinweise und Besonderheiten. So bezeichnet er Rudolf von Roßwag als seinen Onkel*Er war der Bruder seiner Mutter, vgl. Urkunde vom 6. Februar 1272, und den Grafen Konrad von Vaihingen als seinen Herrn*In der Urkunde vom 29. August 1263 bezeichnen Berthold (der ältere) und Belrem von Weißenstein Markgraf Rudolf von Baden als ihren Lehnsherren. Das ist kein Widerspruch, sondern gängige Praxis..

Zudem siegelt diese Urkunde sein Onkel, da Berthold seinen Siegel nicht dabei hatte.

Urkunde vom 16. Oktober 1288

WUB: Band IX., Nr. 3783, Seite 234

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=4707

HStA Stuttgart: H 14 Nr. 202, Seite 206

Ausstellungsort: Unbekannt

Urkunde vom 16. Oktober 1288
Bild: HStA Stuttgart

Konrad von Ingersheim verkauft dem Chorherren von St. German in Speyer eine Gült und Güter in Horrheim, die er von Berthold (der jüngere) von Weißenstein als Afterlehen bekommen hat, und entschädigt diesen mit der Ritwiese bei Horrheim. Sie sagen die Freimachung von allen Lehen und Afterlehen innerhalb von drei Monaten zu.

Diese Urkunde folgt der vom 6. August 1288. Der Siegler ist Graf Konrad von Vaihingen, der eigentliche Lehensgeber.

Urkunde vom 13. Juni 1295

WUB: Band X., Nr. 4689

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=5682

HStA Stuttgart: A 502 U 1226

Permalink: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1291550-1

Ausstellungsort: Maulbronn

Urkunde vom 13. Juni 1295

Berthold, der Sohn des verstorbenen Belrems von Weißenstein, überträgt dem Kloster Maulbronn auf Bitten seines Lehensnehmers Konrad Trutmann aus Weil, besonders aber um seines eigenen Seelenheils willen, alle seine Rechte und Besitzungen in Magstadt, die Konrad Trutmann zu Lehen gehabt hat.

Diese Urkunde ist die erste von drei Urkunden, die innerhalb von 8 Tagen von Berthold von Weißenstein in Maulbronn ausgestellt wurde. Er macht quasi sein Testament, und verschenkt den verbliebenen Rest des Eigenbesitzes der Herrschaft von Weißenstein an das Kloster Maulbronn und seinen Onkel Rudolf von Roßwag.

Das Siegel Bertholds von Weißenstein ist eingenäht, und könnte beschädigt sein.

Urkunde vom 16./18. (?) Juni 1295

WUB: Band X., Nr. 4694, Seite 368-369

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=5685

HStA Stuttgart: A 502 U 850

Permalink: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1291167-1

Ausstellungsort: Unbekannt (Maulbronn)

Urkunde vom 16. oder 18. Juni 1295

Berthold, der Sohn des verstorbenen Belrems von Weißenstein, überträgt dem Kloster Maulbronn verschiedene Güter in Zaisenhausen und bestätigt alle Schenkungen seiner Vorfahren an diesem Ort.

Berthold von Weißenstein war scheinbar einige Zeit im Kloster Maulbronn, und ordnete seinen Nachlass. Das Siegel dieser Urkunde fehlt.

Urkunde vom 20. Juni 1295

WUB: Band X., Nr. 4695, Seite 369-370

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=5686

HStA Stuttgart: A 502 U 581 (851?)

Permalink: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1289592-1

Ausstellungsort: Maulbronn

Urkunde vom 20. Juni 1295

Berthold, der Sohn des verstorbenen Belrems von Weißenstein, schenkt seinem Onkel Rudolf von Roßwag aus verwandtschaftlicher Zuneigung alle seine Lehensrechte.

In dieser letzten Urkunde aus der Hand eines Herren von Weißenstein vermacht Berthold (der jüngere) von Weißenstein das gesamte noch bestehende Erbe seinem Onkel Rudolf von Roßwag.

2 Urkunden vom 8. August 1295

WUB: Band X., Nr. 4712 und 4713, Seite 382-383

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=5706

HStA Stuttgart: A 502 U 1088

Permalink: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1291404

wubonline.de: http://www.wubonline.de/?wub=5707

HStA Stuttgart: A 515 U 19

Ausstellungsort: Maulbronn

Urkunde vom 8. August 1295 Urkunde vom 8. August 1295 Rückseite

Diese beiden Urkunden haben den gleichen Inhalt. In der ersten Urkunde überlässt das Kloster Rechentshofen dem Kloster Maulbronn die Hälfte der von Vogt Berthold von Weißenstein erworbenen Güter in Haslach, in der zweiten Urkunde bestätigt das Kloster diese Überlassung, und nennt den Kaufpreis von 250 Pfund Heller.

1301, Salbuch des Klosters Frauenalb

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Ausstellungsort: Frauenalb

J.G.F. Pflüger: Geschichte der Stadt Pforzheim, 1862, Nachdruck von 1989

Eine Abbildung dieser Urkunden liegt noch nicht vor.

" Berthold (der jüngere) von Weißenstein schenkt 1295 dem Kloster Maulbronn alle seine Güter zu Magstatt (O.A. Böblingen), einen Hof, beide Mühlen, (die aber schon 1276 theilweise verschenkt wurden), und einen Theil des großen Zehntens in Zaisenhausen, sammt dem Patronatrecht der dortigen Kirche, und übergibt im nämlichen Jahr alle seine Lehensgüter seinem Vetter Rudolf von Roßwag. Er kommt noch einmal 1301 im Frauenalber Salbuch vor."*J.G.F. Pflüger: Geschichte der Stadt Pforzheim, 1862, Nachdruck 1989, Kap. 7, S. 61

Auszug aus dem Salbuch des Klosters Frauenalb, 1301

Dies wäre die letzte Nennung, die einen persönlichen Auftritt eines Herren von Weißenstein dokumentiert. Die weiblichen Mitglieder der Familie von Weißenstein verbrachten vermutlich ihren Lebensabend im Kloster Frauenalb, und wurden dort (ebenso vermutlich) begraben.

Nach den Weißensteinern

Wie aus den Urkunden ersichtlich, fielen die Lehen der Weißensteiner an deren Verwandten Rudolf von Roßwag, nach dessen Tod zurück an den Markgrafen von Baden. 1338, am 16. Oktober (zu Gallus), vergibt Markgraf Rudolf IV. das Lehen Weißenstein "mit allen Herrschaften, Dörfern, Gerichten, usw." an den Erzstift Mainz.

Bildnachweise und Änderungen